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Meister Nishijima praktiziert Buddhismus seit über 60 Jahren. Er war Schüler von Meister Kodo Sawaki, einem japanischen umherziehenden Priester, der berühmt dafür war unermüdlich zu betonen, dass die Praxis des Zazen ihren richtigen zentralen Platz im Buddhismus erhält und der selbst intensiv praktizierte. Meister Nishijima wurde von Meister Renpo Niwa als Priester ordiniert, der später als Abt den Zentraltempel des Soto-Buddhismus leitete. Nishijima Roshi hat viele Bücher über Buddhismus u.a. von Dogen sowohl in Japanisch als auch in Englisch geschrieben. Über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren hat er in Japanisch und Englisch viele Vorträge gehalten, Seminare und Sesshins geleitet sowie genaue Anweisungen zum Buddhismus und vor allem zum Zazen gegeben. Deutsche Fassung: Yudo J. Seggelke

Mittwoch, 19. September 2007

Das Sutra der Berge und Wasser (Kap. 14) des Shobogenzo (Fragen und Antworten)

Sehr geehrter Sensei,
vielen Dank dafür, dass Sie durch Ihre Antworten meine Arbeiten an den Einführungen und Kommentaren zu einigen Kapiteln des Shobogenzo unterstützen. Ich hoffe auch sehr, dass Ihre Antworten für die anderen Benutzer Ihres Blogs wertvoll sind. Ich habe auch die Hoffnung, dass meine Fragen nicht zu detailliert sind.
Mit den besten Wünschen
Yudo J. Seggelke

Lieber Yudo J. Seggelke,
ich danke Ihnen sehr für Ihre Fragen und möchte meine Antworten direkt dazu schreiben.

(Die Fragen sind die wörtlichen Zitate aus der englischen Fassung des Shobogenzo mit Angabe der Fundstelle.)

Frage: Weil sie (die Berge und das Wasser) in dem Zustand vor dem Zeitalter der Leerheit sind, sind sie kraftvolles Handeln in der Gegenwart.(Paragraf 175, Seite 167, dritte Zeile von oben)
Antwort: Das obige Zitat bedeutet, dass die Berge und Flüsse sich genauso offenbaren wie die Natur in der ewigen Vergangenheit. Daher verwirklichen sie ihre kraftvolle Aktivität genau im gegenwärtigen Augenblick.

Frage: Meister Kai vom Taiyo-zan-Berg lehrte für die Versammlung: "Die blauen Berge wandern andauernd, die Steinfrau gebiert Kinder bei der Nacht." (Paragraf 176, Seite 167, sechste Zeile von unten)
Antwort: "Nach meiner Interpretation hatten einige der buddhistischen Meister in der alten Zeit ein intuitives Gefühl, dass die Erde sich andauernd bewegt, obgleich sie überhaupt noch nicht die wissenschaftlichen Kenntnisse der modernen Zeit besaßen. Auch ein Felsen kann sich zu Sand umwandeln. "

Frage: "Der Augenblick des Vorangehens ist nicht das Gegenteil von dem Rückwärtsgehen. Wir nennen diese Tugend, dass die Berge fließen, und wir nennen es die fließenden Berge. "(Paragraf 176, Seite 169, 4. Zeile von oben.)
Antwort: Sowohl das Vorwärtsgehen als auch das Rückwärtsgehen wird jeweils getrennt im gegenwärtigen Augenblick vollzogen, und daher kann das Vorwärtsgehen und das Rückwärtsgehen niemals entgegengesetzt in dem selben Augenblick vollzogen werden. Deswegen nennen wir eine solche Situation manchmal, dass ein Berg fließt und manchmal einen fließenden Berg.

Ich denke, dass Ihre Fragen niemals zu detailliert sind. Daher habe ich große Freude an Ihren Fragen gehabt.

Gudo Wafu Nishijima

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