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Meister Nishijima praktiziert Buddhismus seit über 60 Jahren. Er war Schüler von Meister Kodo Sawaki, einem japanischen umherziehenden Priester, der berühmt dafür war unermüdlich zu betonen, dass die Praxis des Zazen ihren richtigen zentralen Platz im Buddhismus erhält und der selbst intensiv praktizierte. Meister Nishijima wurde von Meister Renpo Niwa als Priester ordiniert, der später als Abt den Zentraltempel des Soto-Buddhismus leitete. Nishijima Roshi hat viele Bücher über Buddhismus u.a. von Dogen sowohl in Japanisch als auch in Englisch geschrieben. Über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren hat er in Japanisch und Englisch viele Vorträge gehalten, Seminare und Sesshins geleitet sowie genaue Anweisungen zum Buddhismus und vor allem zum Zazen gegeben. Deutsche Fassung: Yudo J. Seggelke

Freitag, 6. Januar 2012

MMK Kapitel 1 – Untersuchung der großen Wahrheit, Teil 3
Vers 11.
Es gibt keine konkreten Ergebnisse als Ansammlung aus verteilten vielfältigen Dingen und Phänomenen oder aus der realen Wirklichkeit.
Es gibt sogar nicht einmal die geringste Möglichkeit für mental gedachte Ergebnisse auf der Grundlage der realen Wirklichkeit.
Besonders in der heutigen Zeit glauben wir, dass Ergebnisorientierung unsere Welt regiert. Aber dies ist ein Glaube und eine Vorstellung, denn die einfache Wirklichkeit kennt keine Ergebnisse zu unserem Vorteil oder Nachteil.
Ergebnisse sind Vorstellungen in unserem Gehirn oder eine gedachte logische Verknüpfung mit einem späteren Zustand. Sie sind ein subjektives, mentales Produkt und nicht die Wirklichkeit. Dies gilt nicht zuletzt für das Ansammeln guten Karmas um als Ergebnis eine bessere Wiedergeburt für uns selbst zu erlangen.
Davon ist ganz klar das Verhältnis von Ursache und Wirkung zu unterscheiden, das im Buddhismus eine große Bedeutung hat. Wirkungen sind Tatsachen und keine nach Gut und Schlecht bewerteten Ergebnisse.
Ergebnisse sind also durch mentale Bewertungen aus den faktischen Wirkungen entstanden und keine Wirklichkeit im Sinne der realen Wahrheit mehr. Sie sind vor allem mit egoistischem Vorteilsstreben verbunden. Z.B. auch für einen spirituellen Vorteil des erdachten und abgrenzten Ich.

Vers 12.
In einer solchen Situation geht etwas Wirkliches und Konkretes voran, das den verschiedenen Dingen der realen Wahrheit folgt.
Es gibt jedoch nicht einmal Ergebnisse in diesem Sinne wenn keine Verbindung mit der realen Wahrheit besteht.
Alle Dinge und Phänomene verschwinden wenn die Grundlage der realen Wahrheit entfällt.
Es gibt nichts, was wir ein derartiges Ergebnis nennen können, das wahre Handlungen erzeugt. Das gilt vor allem für die Anhaftung an egoistischen vorteilhaften Ergebnissen. Sie zerstören das wahre Handeln im Augenblick.

Vers 13.
In einer klaren Sprache: Derartige Ergebnisse sind die Feinde der realen Wahrheit. Ein Ergebnis hat nicht die Kraft die reale Wahrheit zu zerstören und hat nicht einmal die Kraft Tatsachen zu zerstören, die nicht verlässlich sind.
Wenn wir die Idee vorteilhafter Ergebnisse nicht ablehnen begegnen wir nicht der realen Wirklichkeit, die aus verlässlichen und nichtverlässlichen Tatsachen besteht.
Unverlässliche Tatsachen sind unwirkliche Imitationen von Tatsachen, die wir in unserem Gehirn erzeugen.
Es ist außerordentlich wichtig die reale Wirklichkeit von unzuverlässigen sogenannten Tatsachen zu unterscheiden. Wenn wir das nicht tun, verschwenden wir viel Energie in verwirrten Zuständen.

Vers 14.
Daher können begehrte Ergebnisse niemals die reale Wahrheit verletzen, aber die können auch nicht einmal unzuverlässige Tatsachen beeinträchtigen. Wir können die wirkliche Welt nicht finden, die eine Verbindung der realen Wahrheit und falscher Wahrheiten ist, wenn wir die falsche Sichtweise beibehalten, dass derartige Ergebnisse die Wirklichkeit sind.

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